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Nutzung von Onlinevideos in Berlin deutlich über dem Bundesdurchschnitt

mabb veröffentlicht aktuelle Zahlen zur digitalen Entwicklung in Berlin und Brandenburg

  • 55 Prozent der Berliner TV-Haushalte haben ihren Fernseher inzwischen mit dem Internet verbunden, in Brandenburg sind es 45 Prozent der TV-Haushalte.
  • 14- bis 29-jährige Berliner nutzen mehr Video-on-Demand (VOD) als klassisches Fernsehen.
  • Die Nutzung von Livestreams und VOD liegt in Berlin 17 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
  • YouTube ist die mit Abstand am häufigsten genutzte Videoplattform. Bei der fast täglichen Nutzung liegen Online-Videotheken wie Amazon Prime Video und Netflix auf dem zweiten Platz.
  • Wichtigstes Bildschirmgerät ist in Berlin das Smartphone, in Brandenburg das TV-Gerät. Für die Videonutzung bleibt der Fernseher Spitzenreiter.
  • Fast 50 Prozent der Berliner Bevölkerung nutzt gelegentlich Internetradio, vor allem über ihr Smartphone.

Berlin, 7. September 2016. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat im Rahmen der diesjährigen Untersuchungen zum Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten eine zusätzliche Befragung beauftragt. Insgesamt wurden knapp 1.000 Personen in Berlin und Brandenburg befragt. Der Länderbericht liefert nun repräsentative Ergebnisse über die Ausstattung von Berliner und Brandenburger Haushalten mit Geräten zur Mediennutzung, über deren Nutzungshäufigkeit und die Mediennutzung in Berlin und dem Land Brandenburg allgemein. Die umfangreichen Daten geben darüber hinaus Auskunft über den Digitalisierungsgrad der TV-Haushalte sowie über die Nutzung von Smart-TV, Livestreaming, Video-on-Demand und Second Screens. „Der Digitalisierungsbericht und unser Länderbericht für Berlin und Brandenburg zeigen uns die veränderten Mediennutzungsgewohnheiten der Bevölkerung“, so mabb-Direktorin Dr. Anja Zimmer. „Insbesondere in Berlin wird deutlich, dass wir uns schon heute auf dem fortgeschrittenen Weg hin zu einer ausschließlich digitalen, mobilen und flexiblen Medienwelt befinden. Hier nutzen die 14- bis 29-Jährigen bereits mehr Video-on-Demand als klassisches Fernsehen.“

Connected TV in Berlin und Brandenburg immer weiter verbreitet

Über die Hälfte der Berliner TV-Haushalte (54,5 Prozent) hat mittlerweile ein Fernsehgerät direkt oder mit Hilfe von Zusatzgeräten wie Set-Top-Boxen, Streaming-Sticks oder auch Tablets und Laptops mit dem Internet verbunden und ist damit technisch in der Lage, Onlinevideos und Livestream-Angebote über den Fernseher abzurufen. Damit liegt Berlin deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 45 Prozent. In Brandenburg liegt die Anschlussquote mit 44,7 Prozent leicht unter dem Durchschnitt.

Nutzung von Livestreams und VOD liegt in Berlin über dem Bundesdurchschnitt

Die gelegentliche Nutzung von Livestreams und VOD-Angeboten liegt in Berlin fast 17 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Demnach nutzen unabhängig vom Endgerät knapp 1,6 Millionen Personen in Berlin mindestens einmal pro Monat Videoangebote aus dem Internet. Besonders beliebt sind hier VOD-Angebote wie das Videoportal YouTube, die Mediatheken der Fernsehsender und Online-Videotheken. YouTube ist die mit Abstand am häufigsten genutzte Plattform. Bei der fast täglichen Nutzung liegen Online-Videotheken auf dem zweiten Platz. Diese haben insbesondere durch die zunehmende Nutzung von Amazon Prime Video und Netflix dazu gewonnen.

Klassisches Fernsehen dominiert bei den Jüngeren nicht mehr

Für große Teile der Bevölkerung in Berlin und Brandenburg ist das klassische, lineare Fernsehprogramm nach wie vor das meist genutzte. Bei Personen ab 14 Jahren entfallen in Berlin 64 Prozent des Nutzungsanteils auf klassisches Fernsehen und 22 Prozent auf VOD. In Brandenburg liegt das lineare Fernsehprogramm bei 76 Prozent Nutzungsanteil. Dieses Ergebnis ändert sich jedoch, wenn man die jüngeren Bevölkerungsgruppen in den Mittelpunkt rückt. Die 14- bis 29-jährigen Berlinerinnen und Berliner nutzen bereits heute anteilig deutlich mehr Video-on-Demand und Livestreams (53 Prozent) als klassisches Fernsehen (40 Prozent).

Smartphone wird wichtigstes Gerät in der digitalen Welt

Das Smartphone ist für fast 30 Prozent der Berliner das wichtigste Endgerät und überholt damit das TV-Gerät, das von 27 Prozent der Befragten an dieser Stelle genannt wurde. Der Fernseher steht im gesamten Bundesgebiet allerdings nach wie vor an erster Stelle der wichtigsten Bildschirmgeräte, hat im Vergleich zum Vorjahr aber an Bedeutung verloren. Für die Videonutzung ist der Fernseher in Berlin und Brandenburg mit 61 und 70 Prozent nach wie vor Spitzenreiter.

Jeder zweite Berliner nutzt gelegentlich Internetradios

Weiterhin wird Radio in Berlin und Brandenburg am meisten über UKW empfangen. 73,6 Prozent der Befragten in Berlin und 80,5 Prozent in Brandenburg bevorzugen für den Empfang diesen analogen Standard. Das Internet ist in Berlin für knapp 9 Prozent die meistgenutzte Radio-Empfangsart. DAB+ liegt mit 3,6 Prozent an dritter Stelle. Bemerkenswert sind die Nutzungszahlen von IP-Audio: Bundesweit hört bereits heute jeder Dritte zumindest gelegentlich Internetradio. In Berlin ist es mit 47,6 Prozent schon fast jeder Zweite. Zwar hat in Deutschland nur knapp jeder Zehnte ein IP-Radiogerät zu Hause, Internetradios werden aber überwiegend über andere Geräten, vor allem über Smartphones gehört.

Digitalisierung der TV-Übertragungswege schreitet weiter voran

Die Digitalisierung der TV-Übertragungswege hat in den vergangenen Jahren wieder einen Schritt nach vorne gemacht. So empfängt nur noch jeder zehnte TV-Haushalt in Berlin und Brandenburg seine Fernsehprogramme analog (Berlin: 11,5 Prozent; Brandenburg: 8,5 Prozent). Nach wie vor ist Berlin mit 74 Prozent ein Kabelmarkt. In Brandenburg ist der Satellit mit knapp 54 Prozent Spitzenreiter unter den TV-Übertragungswegen. Weiterhin hoch ist die Nutzung von DVB-T, die in Berlin mit 21,2 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 9 Prozent liegt. IPTV hat sich neben Satellit, Kabel und DVB-T als vierter TV-Übertragungsweg etabliert (Berlin: 6,4 Prozent; Brandenburg: 4,7 Prozent).

Die kompletten Ergebnisse des Länderberichts „Digitale Entwicklung in Berlin und Brandenburg – Digitalisierungsbericht 2016“ stehen hier zum Download zur Verfügung.

Über den Digitalisierungsbericht

Der Digitalisierungsbericht ist eine jährlich durchgeführte Studie zur Empfangssituation von Fernsehen und Radio sowie zur Nutzung digitaler Endgeräte und Dienste im Zuge der Medienkonvergenz. Die Studie wird im Auftrag der Medienanstalten durchgeführt unter Beteiligung von SES, Media Broadcast, Unitymedia, Vodafone (Kabel Deutschland), Deutschlandradio und der ARD.

Über die mabb

Die mabb ist die gemeinsame Medienanstalt der Länder Berlin und Brandenburg. Ihre Regulierungsaufgaben nimmt sie bei bundesweiten Veranstaltern und Plattformen zusammen mit den gemeinsamen Organen der Medienanstalten der Länder wahr. Entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag fördert die mabb in Berlin und Brandenburg Medienkompetenz und -ausbildung sowie Projekte für neue Übertragungstechniken. Der Erfüllung dieser Aufgaben dienen als Einrichtungen in Trägerschaft der mabb ALEX Offener Kanal Berlin und das Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ).

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