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Pressemitteilung vom 26. Juni 2012

Pünktlich, zum 100. Geburtstag von Alan Turing, dem Vater der digitalen Rechner, erscheint in der Schriftenreihe der mabb das Buch Autonomie und Transparenz. Der Autor, Norbert Schneider, zuletzt Direktor der Landesanstalt für Medien in NRW und ein Berufsleben lang in verschiedenen Funktionen in der Medienlandschaft tätig, präsentiert einen Zwischenbericht über Veränderungen im Verhältnis von Privatsphäre und öffentlichem Raum in Zeiten der Digitalisierung.

Die Balance zwischen privat und öffentlich ist in eine Schieflage geraten. Was Verfechter eines geschützten Privatlebens, was Datenschützer verstört registrieren, verzückt die Anhänger der Post-Privacy-Bewegung. Die Vorstellung vom autonomen Menschen, von einem selbstbestimmten Individuum und von grenzenloser Transparenz prallen ungebremst aufeinander.

Schneider geht der Frage nach, ob diejenigen recht haben, die sagen oder auch fordern: Privatheit war gestern! Dazu dient die historische Einordnung des Themas, aber auch der ständige Rückgriff auf den aktuellen Diskurs, der weniger in den Eliteuniversitäten als in den großen Blättern des Landes geführt wird. Schneiders Leitfragen heißen: Was ist das eigentlich Revolutionäre an der Digitalisierung? Welche Spuren hinterlässt die Digitalisierung im Selbstwertgefühl der Menschen? Oder beschädigt die Digitalisierung das um Autonomie bemühte Individuum, weil Partizipation mehr Autonomie verbraucht als schafft? Führt konsequent praktizierte Transparenz zu autoritären Strukturen und macht aus einer notwendigen Aufklärung eine menschenverachtende Kontrolle? Der Autor vermeidet schnelle Antworten und bemüht sich stattdessen, um eine Beschreibung der Situation, jenseits von ideologischen oder gar apokalyptischen Fixierungen.

Das Buch ist im Vistas-Verlag erschienen und kostet 12,- Euro. 

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