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Überall digital, terrestrisch fernsehen: Berlin-Brandenburger Projekt strebt schnelle Markteinführung an

Erstes Treffen der Programmveranstalter und Initiatoren

Heute kommen in Berlin Vertreter von Fernsehsendern, Endgeräteherstellern, Medienanstalten und Deutscher Telekom zusammen, um den künftigen Programmstart des digitalen terrestrischen Fernsehens vorzubereiten. Seit 1997 wird im Ballungsraum Berlin-Potsdam Fernsehen terrestrisch auf drei Frequenzen entsprechend dem in Europa entwickelten Digital Video Broadcasting -Terrestrial-(DVB-T) Standard digital im Dauerbetrieb ausgestrahlt. In Kürze wird ein weiterer Sender hinzukommen. Dann  werden sechzehn digitale TV-Programme zusätzlich zu den analog verbreiteten Programmen zu empfangen sein. Die Industrie wird zum Jahresende erste Endgeräte im Handel anbieten und damit DVB-T die schnelle Aufnahme des  Regelbetriebes ermöglichen.
MABB und Deutsche Telekom bauen eine Netzinfrastruktur auf, die in Berlin und Brandenburg den digitalen, terrestrischen Fernsehempfang in einer bislang nicht gekannten Qualität und vor allem Quantität ermöglichen soll. Digital lassen sich über einen herkömmlichen analogen TV-Kanal statt einem mehrere Programme übertragen und mit einfachen Antennen  im Versorgungsgebiet empfangen. Das notwendige Play-Out-Center, die Leitungen der Programmzuführung und das gesamte Sendernetz werden von der Telekom bereitgestellt und betrieben. 

Digitaler Rundfunk ersetzt analoge Verbreitung

In Berlin strahlen zur Zeit zwei Sendeanlagen DVB-T vom Alex auf Kanal 43 und 59 mit je 1 kW Leistung ab. Ein weiterer Sender auf Kanal 46 versorgt Potsdam und große Teile Berlins. Eine zusätzliche Frequenz  (Kanal 53) befindet sich derzeit in der Koordinierung. Zum ersten Mal soll ab Herbst 1998 auch eine bislang analog genutzte, leistungsstarke Frequenz zur digitalen Ausstrahlung genutzt werden (Kanal 51, Alex).  Damit wird ein Einstieg in den von der Bundesregierung initiierten  Prozeß der vollständigen Migration von der analogen zur digitalen Rundfunkverbreitung vollzogen. Im Spätsommer soll dann im Kanal 59 das erste Gleichwellennetz in Deutschland in Betrieb gehen. Die Gleichwellenversorgung (mehrere Sender senden auf der gleichen Frequenz und ergänzen einander) bietet beste Voraussetzungen, auch im Haus in fast jedem Raum Fernsehen mit einer einfachen Gehäuseantenne zu empfangen. Ab Herbst werden über sechzehn Programme in Berlin digital verbreitet. Dies ist die größte Anzahl terrestrisch verbreiteter digitaler Fernsehprogramme in ganz Deutschland. Außerdem plant auch der SFB die zukünftige Mitwirkung im Projekt auf dem Kanal 37.

Problemloser Fernsehempfang praktisch überall

Der Ballungsraum Berlin-Potsdam bietet ideale Voraussetzungen, das neue Rundfunksystem umfassend zu erproben und schnellstmöglich in den Regelbetrieb zu überführen. Mit vergleichsweise geringem Aufwand kann mehr als zwei Millionen Haushalten der Empfang von DVB-T ermöglicht werden. In das Projekt sind bereits jetzt wichtige regionale und bundesweite Fernsehveranstalter eingebunden, deren Programme erstmals auch digital terrestrisch verbreitet werden. Für Haushalte, die noch heute mit der guten, alten Dachantenne empfangen, bietet DVB-T eine attraktive und technisch einfache Ergänzung des Fernsehempfangs und Programmangebotes. Sie benötigen hierzu nur eine sogenannte Set-Top-Box, die zwischen Antennenleitung und Fernseher geschaltet wird. Diese Geräte werden für die großen Märkte in Europa entwickelt und namhafte Hersteller haben signalisiert, auch den deutschen Markt zu versorgen. Interessant für jeden wird das Medium aber vor allem durch die Möglichkeit, erstmals Fernsehen auf einfache Weise überall zu empfangen. Kleine, leichte portable Endgeräte, die in absehbarer Zeit verfügbar sein werden, ermöglichen dann den Fernsehempfang überall - auf dem Balkon, im Schlafzimmer, auf dem Boot oder der Parkbank.

MABB und Telekom sind überzeugt, daß sich das neue Rundfunksystem  sehr schnell im Markt entwickeln wird. Dies gilt auch für die neuen, über die reine Fernsehverbreitung hinausgehenden Möglichkeiten von DVB-T. So wird der Zuschauer bei der Programmwahl durch eine elektronische Programmzeitung unterstützt. Es lassen sich aber auch andere Daten und Informationen wie z.B. Internet-Seiten mittels DVB-T übertragen und auf dem Bildschirm darstellen.

MABB und Telekom bieten den anderen Partnern an, den Markt Berlin-Brandenburg zu nutzen, um DVB-T zu einem attraktiven Rundfunkmedium weiter zu entwickeln und die Markteinführung erfolgreich gemeinsam zu gestalten.

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