Seit 2012 veranstalten die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) das Sommerforum Medienkompetenz mit dem Ziel, Wissenschaft und Praxis miteinander zu vernetzen und aktuelle Themen aus dem Medienbildungsbereich zu diskutieren. Im Rahmen des Sommerforums findet zudem die jährliche Preisverleihung des medius statt – ein Preis für innovative, wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten im Medienbildungsbereich.
Sommerforum Medienkompetenz am 13. Juni 2024
Das diesjährige Sommerforum Medienkompetenz widmete sich dem Thema: Politische Meinungsbildung – mit Gefühl?
In unserer Vorstellung von politischer Meinungsbildung überwiegt das Bild eines rationalen, faktenbasierten Prozesses: Wir informieren uns, wägen verschiedene Argumente gegeneinander ab und entscheiden uns am Ende für eine Haltung oder – falls Wahlen anstehen – für eine Partei. Wir sind überzeugt, dass wir uns wegen der besseren Inhalte für diese Haltung entschieden haben und unsere Sympathien für Entscheidungsträger:innen, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Gefühle haben in unserer idealtypischen Vorstellung von politischer Meinungsbildung keinen Platz.
Diese Vorstellung gerät zunehmend ins Wanken. Die Erkenntnis, dass Meinungsbildungsprozesse immer auch emotionsgeleitet sind, führt zunehmend dazu, politisches Handeln zu überdenken und anzupassen. Beschleunigend wirken hierbei natürlich die Medien mit ihren Interaktionsmöglichkeiten. Aber welche positiven und auch negativen Emotionen spielen eine Rolle, wenn es darum geht, die eigenen politischen Meinungen über Medien zu bilden und diese zu kommunizieren?
Zu diesen und weiteren Fragen diskutierten beim Sommerforum Medienkompetenz Mo Asumang (Autorin, Regisseurin, Moderatorin), Dr. Aletta Diefenbach (Emotionssoziologin an der FU Berlin), Carline Mohr (Kommunikationsberaterin) und Maria Popov (Journalistin und Moderatorin, u.a. bei funk).
Moderation: Teresa Sickert
Im Anschluss an das Sommerforum Medienkompetenz fand die medius Preisverleihung statt.
Fotos: © sh/fsf
Und der medius 2024 geht an...
2024 wurden zwei Arbeiten mit dem medius ausgezeichnet und eine Besondere Anerkennung vergeben.
Den 1. Platz erhielt Nora Bünger (Donau-Universität Krems) für ihre Abschlussarbeit: „Escape Game Design für Familien zur Förderung der Kommunikation über eine kompetente Smartphonenutzung“.
Den 2. Platz erhielt Clara Therese Hoheisel (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) für ihre Abschlussarbeit: “Kritische Ansätze zu einem "Thin Gaze" - Filmästhetische Elemente zum "Othering" von übergewichtigen Figuren im zeitgenössischen Kino“.
Leon Beckmann (Universität Bielefeld) wurde für seine Abschlussarbeit: "Among Us in Reallife - Kompetenzförderung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit durch die Übertragung von digitalen Spielen ins echte Leben" mit einer Besonderen Anerkennung ausgezeichnet.