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Lokal-TV-Kongress 2015 fordert neue Form der Förderpolitik

Neben einer Verbreiterung der Werbefinanzierung standen die verschiedenen Förderansätze der Landesmedienanstalten im Fokus der Diskussionen im Rahmen des Lokal-TV-Kongresses 2015, der Ende September erstmals in Potsdam veranstaltet wurde.

Viel Unterstützung bekam Thomas Langheinrich, Präsident der Landesmedienanstalt aus Baden-Württemberg (LfK), mit seinem Ansatz: Baden-Württemberg möchte mit einer Änderung im Rundfunkstaatsvertrag eine Option für Programmbeauftragungen und Förderungen von Inhalten erreichen. Anschließend liege es in der Hand der jeweiligen Länder, so Langheinrich, die Option zu nutzen oder bei der bisherigen Praxis zu bleiben. Das sei ein ganz föderaler Ansatz, der kein Bundesland zu etwas zwinge, jedoch Chancen eröffnen könne.

Bislang fördern die Landesmedienanstalten vor allem im Bereich der Programmverbreitung, aber auch mit Aus- und Weiterbildung, Studien, Reichweitenforschung und innovativen Projekten. Das sei auch alles sehr wichtig und man sei dankbar dafür, so Horst Waschke, Vorsitzender des Brandenburgischen Fernsehnetz e.V. (BFN), das Kernproblem aber bleibe. Lokal-TV brauche eine solide Grundlage für die redaktionelle Arbeit. Denn guter Journalismus brauche Zeit und qualifizierte Mitarbeiter. Darum sei Schluss mit den ewigen Beteuerungen, wie wichtig das Lokal-TV ist. Jetzt müsse es auch mit geeigneten Gesetzesänderungen und Förderkonzepten unterlegt werden. Wie das aussehen könne, zeige die Schweiz.

Der Lokal-TV-Kongress beschränkte sich jedoch nicht auf Forderungen an den Gesetzgeber: Die mehr als 120 Teilnehmer beschäftigten sich in Panels und Workshops mit der gesamten Themenpalette rund um lokales Fernsehen. So standen Zuschauerbindung und Zuschauereinbindung im Mittelpunkt eines Workshops, denn viele Veranstalter sehen die Zukunft der Sender in der Interaktion mit den Nutzern und ihren Sender als Anker für eine lokale Community. Ein neuer Ansatz für die nationale Vermarktung, Qualitätsmanagement und die Optimierung von Sendeplanungsabläufen waren weitere Themen.

Die mabb hat den Lokal-TV-Kongress erstmals gemeinsam mit der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern, der Medienanstalt Sachsen-Anhalt, der Thüringer Landesmedienanstalt und mit der Sächsischen Anstalt für privaten Rundfunk und neue Medien veranstaltet. In dem Kongress wurden die bisherigen Lokal-TV-Tage Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie die Fernsehmesse Sachsen zusammengeführt. Der Kongress wendet sich in erster Linie an Lokal-TV-Veranstalter und Programm-Macher, aber auch Vertreter von Medienpolitik, Vermarktung und Regulierung waren zahlreich vertreten.

Zusammenfassungen und Präsentationen der Workshops und Vorträge, sowie O-Töne der Referenten finden Sie unter www.lokal-tv-kongress.de.

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