Wirtschaftliche Lage des Rundfunks 2018/2019: Länderberichte für Berlin und Brandenburg veröffentlicht
Die mabb hat gemeinsam mit weiteren Landesmedienanstalten die Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2018/2019 (WiLa)" durchführen lassen. Darin sind auch Ergebnisse für Lokalfernsehen und Hörfunkangebote in Berlin und Brandenburg veröffentlicht.
Wie sich die Corona-Krise auf die wirtschaftliche Lage der Rundfunkanbieter in Berlin und in Brandenburg auswirkt, gibt diese Studie nicht wieder. Die Erhebungszeit der Studie endete bereits im Jahr 2019.
Privater Hörfunk in Berlin und Brandenburg
Insgesamt können die privaten Hörfunkveranstalter in Berlin und Brandenburg auch weiterhin schwarze Zahlen verzeichnen. Der Kostendeckungsgrad ist im Vergleich zur letzten durchgeführten WiLa-Studie leicht gesunken und seit 2015 weitgehend stabil. Auffallend ist jedoch, dass der Kostendeckungsgrad bei den landesweiten Hörfunkanbietern niedriger liegt als im lokalen Hörfunk. Die landesweiten Veranstalter rechnen damit, dass ihre Kosten auch in den nächsten Jahren stärker steigen werden als ihre Erträge.
Leichte Rückgänge mussten die landesweiten Sender gegenüber 2016 in der Werbevermarktung hinnehmen. Auch im Sponsoring gab es weniger Erträge, dafür konnten die Veranstalter ihre Einnahmen aus der Online-Audio-, Display- und Videowerbung um rund 29 Prozent erhöhen und so die Einbußen im klassischen Spotverkauf kompensieren. Dennoch stellt Online-Werbung insgesamt nach wie vor keine bedeutende Einnahmequelle dar. Die Lokalradios erzielten rund 76 Prozent aus Werbung.
Positiv hat sich die Zahl der Beschäftigten entwickelt. Aufgrund der steigenden Anzahl der Programme waren Ende 2018 596 Personen im privaten Hörfunk in Berlin und Brandenburg tätig – der höchste Stand seit 2011. Gegenüber 2016 sind die Aufwendungen für Personal beim landesweiten Rundfunk um rund ein Fünftel gestiegen, im Lokalfunk um etwa ein Zehntel.
Die Verbreitungskosten sind auf insgesamt 4,5 Millionen Euro leicht gesunken, da einige Anbieter durch den Wechsel des Sendernetzbetreibers Geld einsparen konnten.
Lokales Fernsehen in Berlin und Brandenburg
Der Kostendeckungsgrad von Lokal-TV in Berlin und Brandenburg hat sich durch Einsparungen und die Betriebsaufgabe von Oberhavel TV auf knapp über 90 Prozent verbessert.
Regionale Werbung gewinnt für die lokalen TV-Anbieter weiter an Bedeutung: 2018 machten Werbeeinnahmen 47 Prozent der Gesamterträge aus. Auftragsproduktionen sowie Programm- und Rechteverkäufe stellten die zweitwichtigste Einnahmequelle dar. Die Fördermaßnahmen und Zuwendungen standen für rund neun Prozent der Erträge.
Am meisten investieren Lokal-TV-Veranstalter in Personal. Personalkosten bildeten 2018 über die Hälfte der Aufwendungen. Dennoch ist es erneut zu einem Beschäftigtenrückgang gekommen. Der Stellenabbau erfolgte vor allem im Programmbereich: 2016 waren noch 69 Prozent der Mitarbeiter für die Programmherstellung verantwortlich, 2018 noch 58 Prozent. Keine Veränderungen gab es hingegen im Online-Bereich: Hier waren weiterhin sechs Prozent der Mitarbeiter tätig.
Die vollständigen Ergebnisse für Berlin und Brandenburg sind hier verfügbar.
Über die Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland"
Die Studie „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland" untersucht die Struktur und Entwicklung der Finanzierungsgrundlagen des privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunks und gibt einen Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr. Die Studie wird alle zwei Jahre durchgeführt. Auftraggeber sind neben der mabb sieben weitere Landesmedienanstalten.