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MEDIA CONVENTION Berlin 2018

Die MEDIA CONVENTION Berlin (MCB) ist einer der wegweisenden Medienkongresse in Europa. Sie wird von der mabb und dem Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) veranstaltet und fand in diesem Jahr zum fünften Mal in Kooperation mit der re:publica in der STATION Berlin statt. Im Mittelpunkt der #MCB18 stand die Frage, wie sich Menschen und Technologien anpassen.

Die mabb hat auch in diesem Jahr den medien- und netzpolitischen Themenschwerpunkt auf der MEDIA CONVENTION gestaltet. Vertreterinnen und Vertreter aus Journalismus und Politik, von Internetplattformen und der Medienanstalten diskutierten, welche Herausforderungen die digitale Medienwelt mit sich bringt. Nach zahlreichen kontroversen Diskussionen auf der MCB18 zieht die mabb das Fazit: Es besteht Handlungsbedarf in der Medien- und Netzpolitik. Und das an gleich mehreren Stellen:

Sicherung von Vielfalt und Chancengleichheit
Damit das deutsche Mediensystem weiterhin eines der vielfältigsten der Welt bleibt, bedarf es einer smarten Regulierung. Smart, denn die Regulierung soll nur da eingreifen, wo es nötig ist und dabei ein Maximum an Vielfalt gewährleisten. Intermediäre, also Plattformen, die von vielen Nutzerinnen und Nutzern zur täglichen Information genutzt werden, sollen transparent und diskriminierungsfrei arbeiten. Zwar müssen sie nicht den Code hinter den Algorithmen zugänglich machen, aber sie sollten die den Selektionen und Empfehlungen zugrunde liegenden Kriterien offenlegen. So soll missbräuchliche Diskriminierung vermieden und Chancengleichheit hergestellt werden.

Rundfunkbegriff an digitale Medienwelt anpassen
Die technologische Definition des Begriffs „Rundfunk“ stammt aus einer analogen Welt, im Online-Zeitalter greift sie zu kurz. Breitenwirkung und Suggestivkraft hängen nicht allein davon ab, ob ein Inhalt live gestreamt oder auf Abruf zur Verfügung gestellt wird. Rundfunk sollte nach seiner Wirkung auf Nutzerinnen und Nutzer bestimmt werden. Besonders augenscheinlich wird dies bei Bewegtbild-Angeboten von Staatsorganen: Wo die Öffentlichkeitsarbeit aufhört und der Staatsrundfunk anfängt, darf nicht allein technisch definiert werden. Der Rundfunkbegriff muss überarbeitet und an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden. Für Livestreams im Internet sollte die Rundfunklizenz abgeschafft und durch eine pragmatische Anzeigepflicht ersetzt werden.

Level Playing Field auch bei der Werberegulierung
Im Rundfunk ist vieles eingeschränkt, das anderswo erlaubt ist. Besonders augenscheinlich wird dies bei politischer Werbung: Um zu verhindern, dass einzelne gesellschaftliche Gruppierungen durch Ankauf von Werbezeiten unverhältnismäßigen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung nehmen, gelten im Rundfunk strenge Regeln. Im Internet kann dagegen jeder – auch anonym und grenzüberschreitend – politische Werbung schalten. Wer warum mit welchen Summen für was wirbt, bleibt oft unklar. Auch hier helfen Transparenz und Diskriminierungsfreiheit und eine stärkere Angleichung der Rahmenbedingungen für Rundfunk und Internet.

ALEX Berlin hat alle Sessions live im TV übertragen und online gestreamt. Wer nicht an der MCB oder an einem der Panels teilnehmen konnte, kann die Beiträge ab sofort in der Mediathek von ALEX abrufen. Weitere Impressionen von drei Tagen MEDIA CONVENTION sind in der Galerie verfügbar.

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