Hauptstadtregion ist Podcast-Hochburg: Bald eine Million Nutzerinnen und Nutzer
mabb veröffentlicht Berichte zur Online-Audio-Nutzung und Verbreitung von Radiogeräten in Berlin und Brandenburg
- 20 Prozent der Berliner und 15 Prozent der Brandenburger Bevölkerung nutzen Podcasts. Insgesamt sind das über 920.000 Personen – Tendenz steigend.
- Vor allem Informationssendungen und Wissens- und Lernbeiträge sind beim Podcast-Publikum beliebt.
- Rund 2,2 Mio. Berlinerinnen und Berliner und damit über 72 Prozent der Bevölkerung nutzen Online-Audio-Angebote insgesamt. Bei den unter 50-Jährigen sind es neun von zehn Personen.
- Auch mehr als die Hälfte der Brandenburger Bevölkerung nutzt Online-Audio (54,5 Prozent). Das entspricht knapp 1,2 Mio. Personen und einem Wachstum von fünf Prozentpunkten innerhalb eines Jahres.
- 37 Prozent der Berlinerinnen und Berliner nutzen Musikstreaming-Angebote. Das entspricht einem Zuwachs von elf Prozentpunkten. Berlin ist damit Spitzenreiter bei der Nutzung von Musikstreaming-Angeboten.
- Die Audio-Nutzung über Smart Speaker steigt. 440.000 Personen in Berlin und Brandenburg haben Zugang zu intelligenten Lautsprechern und nutzen diese vor allem für Online-Audio.
- Die Digitalisierungsquote des linearen Radioempfangs liegt in beiden Bundesländern bereits bei über 50 Prozent. Der analoge UKW-Standard ist jedoch auch weiterhin die meistgenutzte Radioempfangsart.
Berlin, 7. Oktober 2019. Zum zweiten Mal hat die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) die Länderberichte für Berlin und Brandenburg des Online-Audio-Monitors und des Digitalisierungsberichts Audio veröffentlicht. „Online-Audio ist nicht mehr nur eine Vielfalts-Reserve. Online-Audio wird von großen Teilen der Bevölkerung genutzt und ist damit Vielfaltstreiber in unserer Region“, so mabb-Direktorin Dr. Anja Zimmer. „Online-Audio ist aber auch ein Plattformgeschäft. Deshalb muss sichergestellt werden, dass Zugang und Auffindbarkeit der Inhalte auf den Plattformen chancengleich und diskriminierungsfrei erfolgt. Insbesondere Smart Speaker, wie z. B. Amazon Echo, werden für Hörfunkanbieter mittelfristig eine immer größere Rolle spielen.“
Die Ergebnisse des Länderberichts im Überblick:
Bald eine Million Podcast-Nutzerinnen und -Nutzer in Berlin und Brandenburg
Insgesamt werden Podcasts in Berlin von 20 Prozent der Bevölkerung genutzt. 600.000 Berlinerinnen und Berliner hören Podcasts. In Brandenburg steigt die Podcast-Nutzung um fast sechs Prozentpunkte auf 15 Prozent, das entspricht über 320.000 Personen. Damit erreicht das Podcast-Publikum in Berlin wie in Brandenburg bereits relevante Größenordnungen. Besonders beliebt sind in beiden Bundesländern Informationssendungen und Wissens- und Lernbeiträge.
Smart Speaker treiben die Audionutzung voran
Die Nutzung von Online-Audio über Smart Speaker nimmt deutlich zu. Über 300.000 Online-Audio-Nutzerinnen und -Nutzer in Berlin und damit mehr als doppelt so viele wie noch vor einem Jahr nutzen Amazon Echo & Co. – vor allem für Webradio, Podcasts und Musikstreaming. In Brandenburg hat sich der Zugang zu Smart Speakern auf 140.000 Personen verdoppelt. In Summe haben 440.000 Personen in Berlin und Brandenburg Zugang zu Smart Speakern.
Berlin ist Spitzenreiter bei der Nutzung von Musikstreaming-Angeboten
37 Prozent der Berliner Bevölkerung hören zumindest gelegentlich Musik und weitere Audio-Inhalte über Streaming-Dienste wie Spotify, Amazon Music und Deezer. Damit ist die Hauptstadt Spitzenreiter im bundesdeutschen Vergleich. Die Plattformen sind auch bei der Podcast-Nutzung beliebt. Über 50 Prozent der Berliner Podcast-Hörerinnen und -Hörer nutzen hierfür die Streamingdienste.
Berliner und Brandenburger Bevölkerung hört im Internet vor allem die Simulcast-Angebote klassischer Radioprogramme
Die Nutzung linearer Webradioangebote liegt in Berlin bei 46,1 Prozent, in Brandenburg bei 38,8 Prozent der Personen ab 14 Jahre. Schlüsselt man die Nutzung weiter auf, so kommen sogenannte Simulcast-Sender, die terrestrisch über UKW bzw. DAB+ und Internet dasselbe Programm ausstrahlen, in Berlin auf 32 Prozent und in Brandenburg auf rund 25 Prozent.
Digitalisierungsquote des linearen Radioempfangs liegt bei über 50 Prozent
Alle digitalen Empfangsmöglichkeiten (DAB+, Webradio, Digitales Kabel, Satellit) berücksichtigt, haben bereits knapp 60 Prozent der Berliner Bevölkerung Zugang zu mindestens einem digitalen Empfangsweg. In Brandenburg sind es 51,4 Prozent. Zu dieser Entwicklung trägt neben Webradio auch DAB+ als digitaler terrestrischer Empfangsweg bei. So haben 20,7 Prozent der Berliner und 16,6 Prozent der Brandenburger Bevölkerung Zugang zu mindestens einem DAB+-Empfänger.
UKW noch immer meistgenutzte lineare Radioempfangsart
Meistgenutzte Radioempfangsart in Berlin und Brandenburg ist weiterhin UKW. Über 90 Prozent der Personen ab 14 Jahre in Berlin und Brandenburg haben Zugang zu mindestens einem UKW-Gerät. Für rund 65 Prozent in Berlin und 81 Prozent in Brandenburg ist der analoge Standard auch die meistgenutzte Radio-Empfangsart.
Die Ergebnisse der Länderberichte sind auf der Internetseite der mabb zum Download verfügbar:
- Online-Audio-Monitor 2019 – Länderbericht Berlin/Brandenburg
- Digitalisierungsbericht Audio 2019 – Länderbericht Berlin/Brandenburg
Über den Online-Audio-Monitor – Länderbericht Berlin/Brandenburg
Der Online-Audio-Monitor untersucht bevölkerungsrepräsentativ die Nutzung von Online-Audio-Angeboten, -Diensten und -Plattformen in Deutschland. Die von Kantar durchgeführte Studie erscheint 2019 das zweite Mal. Die mabb ist einer der Auftraggeber des Online-Audio-Monitors. Durch eine Aufstockung der telefonisch durchgeführten Befragungen in Berlin und Brandenburg können für die Bevölkerung beider Bundesländer repräsentative Aussagen getroffen werden.
Über den Digitalisierungsbericht Audio – Länderbericht Berlin/Brandenburg
Der Länderbericht Berlin/Brandenburg wird im Rahmen der Erhebung des Digitalisierungsberichts Audio der Landesmedienanstalten von der mabb beauftragt. Die von Kantar durchgeführte Studie liefert repräsentative Ergebnisse über die Ausstattung von Berliner und Brandenburger Haushalten mit Geräten zur Radionutzung und über die Nutzungspräferenzen.