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Informationskompetenz im Digitalen

mabb-Medienrat bewilligt sieben Projekte zur Förderung von Nachrichten- und Informationskompetenz in Berlin und Brandenburg

Berlin, 24. September 2020. Auch im Digitalen bewusst und kritisch mit Informationen und Nachrichten umgehen: Der Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat in seiner Sitzung vom 22. September 2020 die Förderung von sieben Medienkompetenzprojekten zum Förderschwerpunkt-Thema „Behind the News – Informationskompetenz im Digitalen“ beschlossen. „Informations- und Nachrichtenkompetenz ist für Nutzerinnen und Nutzer jedes Alters essentiell, um sich selbstbestimmt im Digitalen zu bewegen", so Martin Gorholt, Vorsitzender des Medienrats. „Wir freuen uns, Projekte zu unterstützen, die Bürgerinnen und Bürgern in Berlin und Brandenburg diese Kompetenzen auf verschiedene Art und Weise vermitteln."

Folgende Projekte werden von der mabb gefördert:

Das fünftägige Online-Seminar „Wahrheit oder Fake? Journalismus und Verschwörungsmythen" des Jugendpresse Deutschland e. V. richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene von 16 bis 27 Jahren und erforscht, worin verschiedene Verschwörungsmythen ihren Ursprung haben, welchen Mustern sie folgen und warum sie immer mehr Zulauf zu erhalten scheinen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen Recherchetools kennen und werden für kritische Themen und präzise Quellenarbeit sensibilisiert.

Die Veranstaltung „Digital verbreitete Falschinformationen" des freiberuflich tätigen Journalisten Alexander Morhart vermittelt Jugendlichen ab 16 Jahren, wie sie die Qualität von Informationen, die über digitale Plattformen verbreitet werden, prüfen und einschätzen können. Journalistinnen und Journalisten stellen ihre Recherchearbeit vor und erläutern, wie seriöser Journalismus versucht, faktengetreu zu berichten und wie u. a. Interessengruppen und Social Bots darauf einwirken.

Im Projekt „TruthTellers …trust me, if you can?!" setzen sich Jugendliche der achten bis zehnten Jahrgangsstufe in drei aufeinander abgestimmten Modulen mit den Themen Wahrheit, Erzählungen und Ideologien auseinander. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler für Verschwörungstheorien und Fake News zu sensibilisieren und zu vermitteln, welche Rolle Erzählungen, Glaube und Gefühle spielen, um Menschen vom eigenen Weltbild zu überzeugen. Organisiert wird das Projekt vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis.

Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse lernen beim Projekt „Selbstgemockt" des STATTwerke e. V. verschiedene Formen von Journalismus kennen, bevor sie eigene journalistische und fiktionale Inhalte im Stil der „Mockumentary", eines fiktionalen Dokumentarfilms, erstellen. Im Fokus des Filmbildungs-Projekts steht das Thema Fake News und die Corona-Krise. Die Ergebnisse werden abschließend präsentiert und diskutiert.

Wie kann Medienpädagogik Informationskompetenz vermitteln? Dieser Frage widmet sich das Projekt „Influence is everywhere! Informationskompetenz als Schlüsselqualifikation im Zeitalter von Social Media" des Media Smart e. V.. Im Rahmen des Projekts werden neue Anforderungen an die Vermittlung von Informationskompetenz für eine handlungsorientierte Medienpädagogik systematisch erarbeitet. Die gewonnenen Forschungserkenntnisse werden zum einen der medienpädagogischen und bibliothekarischen Fachgemeinde präsentiert und zur Diskussion gestellt. Zum anderen wird das generierte Wissen in Form von kurzen Videos für Kinder und Jugendliche aufbereitet.

In bis zu 16 Seminaren des BildungsBausteine e. V. rund um das Thema „Verschwörungsmythen und Corona" arbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Strukturen und Gemeinsamkeiten von Verschwörungsmythen heraus und entwickeln eigene Verschwörungserzählungen. Die Ergebnisse präsentieren sie sowohl aus Sicht der Ideologinnen und Ideologen als auch aus Sicht der Skeptikerinnen und Skeptiker. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von rassistischen und antisemitischen Verschwörungstheorien und auf die Auswirkungen für die Demokratie.

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Medienpädagogik und des Journalismus wird eine Fortbildung für Lehrkräfte und Multiplikatoren zum Thema Informationskompetenz in Bezug auf Online-Videos und mobile reporting entwickelt. Ziel des Projekts  „Eurofeed – Medienethik für die Influencer von morgen" der Europäischen Akademie Berlin ist es, Arbeitsmaterialien für Lehrkräfte und Referentinnen und Referenten an Bildungseinrichtungen in Berlin und Brandenburg zu erarbeiten und zur Verfügung zu stellen. Zielgruppe der entstandenen Arbeitsmaterialien sind Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren.

Weitere Informationen zur Medienkompetenzförderung der mabb sind hier verfügbar.

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