Online-Audio-Boom in Berlin und Brandenburg: 3,7 Million Nutzerinnen und Nutzer
mabb veröffentlicht Bericht zur Online-Audio-Nutzung in Berlin und Brandenburg
- 2,27 Mio. Berlinerinnen und Berliner (75 Prozent der Bevölkerung) nutzen Online-Audio-Angebote (+3,9 Prozent). Von den unter 30-jährigen Personen sind es nahezu alle (95,5 Prozent).
- Zwei Drittel der Brandenburger Bevölkerung nutzen mittlerweile Online-Audio-Angebote (67 Prozent). Das entspricht 1,45 Mio. Personen und einem Wachstum von 23 Prozent innerhalb eines Jahres.
- Podcast-Hauptstadt Berlin: 35 Prozent der Berliner Bevölkerung hören Podcasts regelmäßig.
- 000 Brandenburgerinnen und Brandenburger nutzen Podcasts (21 Prozent der Brandenburger Bevölkerung). Ein Wachstum von 43,6 Prozent innerhalb eines Jahres.
- Der Corona-Effekt: Vor allem Informationssendungen sowie Wissens- und Lernbeiträge sind beim Podcast-Publikum in beiden Bundesländern beliebt.
- YouTube als Audioplattform: 60 Prozent der Berliner und 53 Prozent der Brandenburger Bevölkerung nutzen Audioangebote über Videoplattformen.
- Spezialfolge des MIZ-Podcasts „Detektei Zukunft“ rund um Online-Audio jetzt verfügbar.
Berlin, 28. September 2020. Online-Audio-Nutzung boomt in Berlin und Brandenburg, Berlin ist Podcast-Hauptstadt und YouTube wächst weiter als Audioplattform: Das sind Ergebnisse des Länderberichts Berlin-Brandenburg des Online-Audio-Monitors 2020, den die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) veröffentlicht und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) unterstützt hat. „Online-Audio wird mittlerweile von nahezu allen Teilen der Bevölkerung regelmäßig genutzt. Das bedeutet für die traditionellen Audioanbieter Chance und Herausforderung zugleich“, so mabb-Direktorin Dr. Anja Zimmer. „Es reicht nicht mehr aus, über UKW und DAB+ hörbar zu sein. Die Anbieter brauchen eine nachhaltige Online-Strategie auf allen Plattformen. Nur so finden sie zukünftig ihr Publikum.“ Dr. Jan Schulte-Kellinghaus, Programmdirektor des rbb: „Wir verfolgen diese Entwicklung mit großem Interesse und beziehen sie auch in die Entwicklung neuer Formate für die unterschiedlichen Plattformen ein.”
Die Ergebnisse des Länderberichts im Überblick
Drei Viertel der Berliner und Zwei Drittel der Brandenburger Bevölkerung nutzen Online-Audio-Angebote
Insgesamt hören 3,7 Mio. Personen in Berlin und Brandenburg Webradio und Audio-On-Demand-Angebote über das Internet. Die Nutzung aller Angebote wächst zweistellig, in Berlin vor allem bei Podcasts und Radiosendungen auf Abruf (+72,6 Prozent). In Brandenburg verzeichnet der Online-Audio-Monitor den stärksten Anstieg bei Hörbüchern/Hörspielen über das Internet (71,3 Prozent), Musikstreaming-Diensten (62,9 Prozent) und der Nutzung von Musik und Audio-Inhalten über Videoplattformen (34,4 Prozent).
Online-Audio-Inhalte werden regelmäßiger genutzt
In Berlin und Brandenburg haben Webradio und Musikstreaming-Dienste die meisten täglichen Nutzerinnen und Nutzer. Jede/r Vierte nutzt Webradio-Angebote täglich, bei Musikstreaming-Diensten nutzen 27 Prozent in Berlin und rund 20 Prozent in Brandenburg diese Angebote täglich. Bei Audio-On-Demand nimmt in Berlin vor allem auch die regelmäßige Nutzung von Podcasts zu. 23 Prozent der Berliner Bevölkerung nutzen Podcasts mindestens wöchentlich.
Über eine Million Berlinerinnen und Berliner nutzen Podcasts
35 Prozent der Berliner Bevölkerung nutzen Podcasts, das entspricht über einer Millionen Personen. Die Nutzung steigt im Vergleich zum Vorjahr um über 70 Prozent. In Brandenburg steigt die Nutzung um 44 Prozent auf 21,4 Prozent, das entspricht über 460.000 Personen. Besonders beliebt sind in beiden Bundesländern Informationssendungen und Wissens- und Lernbeiträge. Nachrichten und Unterhaltung/Comedy folgen auf den Plätzen zwei und drei. In Berlin sind Musikstreaming-Dienste die am häufigsten genutzten Plattformen für Podcasts, dicht gefolgt von Websites bzw. Apps von Radiosendern und YouTube. In Brandenburg nutzt jede/r zweite Podcast-Nutzer/in die Inhalte über Webseiten bzw. Apps und Audiotheken von Radiosendern. Danach folgen Musikstreaming-Dienste und Videoplattformen wie YouTube.
Vor allem die Simulcast-Angebote klassischer Radioprogramme werden im Internet gehört
Die Nutzung linearer Webradioangebote liegt in Berlin bei 53,2 Prozent, in Brandenburg bei 48,8 Prozent der Personen ab 14 Jahren. Sogenannte Simulcast-Sender, die terrestrisch über UKW bzw. DAB+ und im Internet dasselbe Programm ausstrahlen, werden in Berlin von 44 Prozent und in Brandenburg von rund 42 Prozent der Bevölkerung genutzt. Vor allem in Brandenburg hat die Nutzung der Simulcast-Sender im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen (+70 Prozent)
63 Prozent mehr Nutzerinnen und Nutzer: Musikstreaming-Angebote werden immer beliebter, vor allem in Brandenburg
Musikstreaming-Dienste wie Spotify, Amazon Music und Deezer werden in beiden Bundesländern immer beliebter. In Berlin nutzen 46 Prozent der Bevölkerung mindestens einen dieser Anbieter, in Brandenburg sind es 38 Prozent. Spotify ist in Berlin der mit Abstand am häufigsten genutzte Musikstreaming-Dienst, gefolgt von Amazon Music. In Brandenburg werden beide Angebote von jeweils einem Drittel der Online-Audio-Nutzerinnen und -Nutzer und damit gleichermaßen genutzt.
Spezialfolge „Zukunft des Hörens“ des MIZ-Podcasts „Detektei Zukunft“
In der aktuellen Folge von „Detektei Zukunft", dem Innovationspodcast des Medieninnovationszentrums Babelsberg (MIZ), diskutieren Marko Kutzscher (Leitung Medienforschung Hörfunk/Online, rbb) und Steffen Meyer-Tippach (Referent Digitale Projekte, Projektkoordination Lokaljournalismus, mabb) über den Online-Audio-Monitor und die Ergebnisse des Länderberichts.
Über den Online-Audio-Monitor – Länderbericht Berlin/Brandenburg
Der Online-Audio-Monitor untersucht bevölkerungsrepräsentativ die Nutzung von Online-Audio-Angeboten, -Diensten und -Plattformen in Deutschland. Die 2020 von Mindline Media durchgeführte Studie erscheint in diesem Jahr zum dritten Mal. Auftraggeber sind neben der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und die Landesanstalt für Medien NRW sowie der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) und der Verband Privater Medien (VAUNET). Durch eine Aufstockung der telefonisch durchgeführten Befragungen in Berlin und Brandenburg können für die Bevölkerung beider Bundesländer repräsentative Aussagen getroffen werden. Die zusätzlichen Befragungen in Berlin und Brandenburg werden von der mabb und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) finanziert.